Energie-Wettkampf in Europa 2024: Die Gewinner und Verlierer der Energiewende
Während einige EU-Länder die Energiewende mit großem Elan vorantreiben, scheinen andere in alten Mustern gefangen zu bleiben. 2024 zeigt klar, wer zu den Champions der erneuerbaren Energien gehört – und wer immer noch auf Erdgas, Kohle und Öl setzt. Die Konsequenzen sind gravierend: Wer sich von fossilen Brennstoffen abhängig macht, gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern riskiert künftig auch, auf die Großzügigkeit der Vorreiterländer angewiesen zu sein.
Die drei größten Gewinner der Energiewende
1. Schweden: Ein Musterland der erneuerbaren Energien
Mit unglaublichen 75 % Strom aus erneuerbaren Quellen führt Schweden die europäische Rangliste an. Dank massiver Investitionen in Wasserkraft, Windkraft und Biomasse hat Schweden nicht nur seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen fast vollständig überwunden, sondern exportiert saubere Energie an andere EU-Staaten. Schweden zeigt, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
2. Dänemark: Wind statt Kohle
Dänemark setzt seit Jahren konsequent auf Windenergie. 2024 erreicht das Land einen Anteil von 65 % erneuerbarer Energien im Strommix. Die dänische Regierung hat ambitionierte Klimaziele und eine klare Strategie, um fossile Energieträger bis 2030 komplett aus dem Energiesystem zu verbannen. Damit bleibt Dänemark Vorbild für die gesamte EU.
3. Deutschland: Der schlafende Riese erwacht
Nach Jahren des Zögerns hat Deutschland 2024 einen wichtigen Meilenstein erreicht: 61,5 % des Stroms stammen jetzt aus erneuerbaren Quellen. Besonders die Windkraft und Solarenergie wurden ausgebaut. Doch es gibt auch Schattenseiten: Der Kohleausstieg zieht sich weiter hin, und der steigende Stromimport zeigt, dass die Energiewende noch nicht vollständig gelungen ist.
Die größten Verlierer: Fossile Dinosaurier in der EU
Nicht alle Länder sind bereit, die Energiewende konsequent voranzutreiben. Einige setzen sogar wieder verstärkt auf fossile Energien – mit gravierenden Folgen.
1. Polen: Kohle als Hauptstütze
Polen bleibt Europas "Kohle-Hochburg". Mit einem Anteil von 75 % nicht erneuerbarer Energien am Strommix baut das Land weiterhin Kohlekraftwerke aus und torpediert damit die Klimaziele der EU. Die polnische Regierung argumentiert, dies sei notwendig für die Energiesicherheit – doch langfristig könnte Polen zum größten Importeur von Strom aus Nachbarländern werden.
2. Ungarn: Rückschritt statt Fortschritt
Während andere Länder auf Wind und Sonne setzen, investiert Ungarn weiterhin in Gas- und Kohlekraftwerke. Nur 10 % der Energie stammt aus erneuerbaren Quellen – einer der schlechtesten Werte in Europa. Ungarn könnte bald von Stromlieferungen aus Nachbarstaaten abhängig werden, wenn die fossilen Reserven schwinden.
3. Tschechien: Gefangen in der Vergangenheit
Mit nur 8 % erneuerbarer Energien gehört Tschechien zu den Schlusslichtern der EU. Das Land setzt weiterhin stark auf Atomenergie und Kohle, ohne ernsthafte Ambitionen, in Wind- oder Solarkraft zu investieren. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen macht Tschechien anfällig für steigende Preise und geopolitische Risiken.
Der große Konflikt: Energieklau in der EU?
Die Diskrepanz zwischen den Vorreitern und Nachzüglern der Energiewende führt zu Spannungen innerhalb der EU. Länder wie Schweden, Deutschland und Dänemark exportieren immer mehr saubere Energie, während Staaten wie Polen und Ungarn zunehmend auf Stromimporte angewiesen sind. Doch wie lange wird diese Großzügigkeit anhalten?
Experten warnen: Länder, die nicht in erneuerbare Energien investieren, könnten in Zukunft "Energieklauer" werden. Sie profitieren von den Bemühungen der Vorreiter, ohne selbst Verantwortung zu übernehmen. Die EU muss dringend Mechanismen entwickeln, um solche Ungleichheiten zu verhindern – etwa durch strengere CO₂-Preise oder Exportgrenzen für sauberen Strom.
Fazit: Gewinner inspirieren, Verlierer gefährden die EU
Die Energiewende ist kein Selbstläufer. Während Länder wie Schweden, Dänemark und Deutschland beweisen, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien möglich ist, bremsen Nachzügler wie Polen, Ungarn und Tschechien den Fortschritt der gesamten EU. Wenn diese Länder nicht bald umdenken, droht ein Konflikt zwischen Energieexporteuren und -importeuren – mit massiven wirtschaftlichen und politischen Folgen.
Hier ist eine aktualisierte Übersicht der EU-Länder, sortiert nach dem Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung, basierend auf den neuesten verfügbaren Daten:
1. Schweden: 75 %
2. Dänemark: 65 %
3. Deutschland: 61,5 %
4. Portugal: 55 %
5. Spanien: 50 %
6. Österreich: 45 %
7. Finnland: 40 %
8. Italien: 35 %
9. Frankreich: 30 %
10. Niederlande: 25 %
11. Belgien: 20 %
12. Polen: 15 %
13. Ungarn: 10 %
14. Tschechische Republik: 8 %
15. Slowakei: 5 %
16. Malta: 2 %
Diese Daten basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen und zeigen die Fortschritte der einzelnen Länder beim Einsatz erneuerbarer Energien.
Für detailliertere und aktuellere Informationen empfehle ich, die offiziellen Statistiken von Eurostat zu konsultieren.
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