Eine Ära der Spaltung und Unsicherheit
Eine Ära der Spaltung und Unsicherheit
Sanae Takaichis Aufstieg zur Macht wird von vielen Beobachtern nicht als Fortschritt für Frauen, sondern als Rückschritt für die Demokratie und Stabilität in Ostasien gewertet.
Abhängigkeit von Rechtspopulisten: Da die LDP ihre Mehrheit verloren hat, regiert Takaichi nur von Gnaden der rechtsliberalen Ishin-Partei. Dies führt zu einer instabilen Minderheitsregierung, die ständig gezwungen ist, radikale Zugeständnisse zu machen, anstatt das Land verlässlich zu führen.
Gefährlicher Nationalismus: Als bekennende Revisionistin provoziert Takaichi durch ihre Besuche im Yasukuni-Schrein die Nachbarländer China und Südkorea. Dies führt zu einer massiven Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen und erhöht das Risiko militärischer Spannungen in der Region.
Wirtschaftliche Risikopolitik („Sanaenomics“): Ihre Strategie, die Wirtschaft durch noch höhere Staatsschulden und massive Militärausgaben anzukurbeln, wird von Ökonomen als „Brandbeschleuniger“ für Japans ohnehin prekäre Haushaltslage kritisiert. Es droht eine weitere Entwertung des Yen und eine Belastung künftiger Generationen.
Gesellschaftlicher Stillstand: Obwohl sie die erste Frau im Amt ist, blockiert sie aktiv moderne Reformen. Ihre strikte Ablehnung von Frauenrechten (wie der Namenswahl bei der Ehe) oder der Gleichstellung der Ehe festigt ein veraltetes, patriarchales Gesellschaftsbild, das Japan im Vergleich zu anderen Industrienationen weiter isoliert.
Schatten der Korruption: Trotz des Wechsels an der Spitze bleibt das Grundproblem der LDP – die Verstrickung in Spendenskandale – ungelöst. Takaichi wird vorgeworfen, eher die Interessen der alten Parteilobby zu schützen, als das System grundlegend zu reinigen.
Fazit
Anstatt die tiefgreifenden Probleme Japans (demografischer Wandel, Staatsverschuldung) zu lösen, setzt die Regierung Takaichi auf Konfrontation nach außen und Konservatismus nach innen. Das Land wirkt unter ihrer Führung politisch zerrissen und international isolierter denn je.

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