Wie Jana sich mit 100.000 IE Vitamin D selbst geschadet hat
„Ich dachte, es sei gesund – stattdessen spielte mein Körper verrückt“
Wie Jana sich mit 100.000 IE Vitamin D selbst geschadet hat
Von außen wirkte alles perfekt: Jana (32), Marketingmanagerin aus Hamburg, achtete auf ihre Ernährung, ging joggen und nahm regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel. „Ich wollte einfach das Beste für meinen Körper“, erzählt sie. Doch dann begann ein körperlicher Albtraum – ausgelöst durch eine einzige Pille: 100.000 IE Vitamin D3.
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„Alle haben gesagt, Vitamin D sei gut“
Im Winter 2024 fühlte sich Jana ständig müde, antriebslos und leicht depressiv. Eine Freundin empfahl ihr Vitamin D – „das Sonnenvitamin“. Beim Googeln stieß sie auf zahlreiche Empfehlungen und Erfahrungsberichte, die hochdosierte Einnahmen priesen.
„Da hieß es, man könne mit 100.000 Einheiten schnell den Speicher auffüllen – sicher sei das auch.“
Ohne ärztliche Rücksprache bestellte sie eine Hochdosis-Kapsel. Einen Tag später schluckte sie sie – nichtsahnend, was ihr Körper gerade durchmachen würde.
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Herzrasen, Übelkeit, Panik
Schon zwei Tage später begann Jana sich seltsam zu fühlen. Herzklopfen, inneres Zittern, Schlafstörungen, ein pelziges Gefühl im Mund. „Ich hatte das Gefühl, mein Körper spielt verrückt“, erinnert sie sich.
Eine Woche später war die Übelkeit so stark, dass sie kaum noch essen konnte. Als ihr Hausarzt schließlich ihre Blutwerte kontrollierte, war klar: extrem erhöhter Calciumspiegel, Verdacht auf Vitamin-D-Vergiftung.
Was war passiert?
Vitamin D ist fettlöslich – der Körper speichert es. Eine Einzeldosis von 100.000 IE kann den Blutspiegel wochenlang massiv erhöhen. „Die Leber wandelt es in ein aktives Hormon um, das den Calciumspiegel steigen lässt“, erklärt Dr. Martina Köhler, Endokrinologin aus Berlin.
Zu viel davon kann das Gegenteil bewirken:
Herzrhythmusstörungen
Nierenbelastung
Verwirrtheit oder neurologische Symptome
Appetitlosigkeit und Muskelschwäche
„Das ist kein harmloses Vitamin“, warnt Dr. Köhler.
Vitamin D: Segen – oder Risiko?
Vitamin D ist zweifellos wichtig – aber mehr ist nicht immer besser. Der Körper braucht nur 20–30 ng/ml im Blut, um optimal zu funktionieren. Dauerhafte Hochdosen ohne Kontrolle können schaden.
Statt auf radikale Dosen zu setzen, empfehlen Experten:
Laborkontrolle des Vitamin-D-Spiegels (25(OH)D)
Moderate tägliche Einnahme (1.000–2.000 IE bei Bedarf)
Ernährung & Sonnenlicht nicht vergessen!
Heute geht es Jana wieder gut – aber sie hat daraus gelernt
Es dauerte mehrere Wochen, bis sich ihr Calciumspiegel normalisierte. Heute geht es Jana besser, aber sie ist vorsichtiger geworden:
„Ich habe gelernt, dass gesund nicht immer automatisch gut heißt. Gerade bei Vitaminen sollte man sich nicht auf Internet-Mythen verlassen – sondern auf echte Medizin.“
FAZIT:
💊 Vitamin D kann wichtig und hilfreich sein – aber nur in richtiger Dosis und mit ärztlicher Begleitung. Ein „Zuviel“ kann gefährlich werden. Wer sich wirklich etwas Gutes tun will, lässt seinen Spiegel messen, statt auf Social-Media-Ratschläge zu hören.
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