Hände desinfizieren, nur ein Trend oder tatsächlich wichtig?

Händedesinfektion: Nur ein Trend oder wirklich sinnvoll?

In den letzten Jahren ist die Händedesinfektion in der breiten Öffentlichkeit immer präsenter geworden. Spätestens seit der COVID-19-Pandemie stehen Desinfektionsspender in Supermärkten, Schulen, Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern. Doch ist das Händedesinfizieren nur ein kurzlebiger Trend oder tatsächlich eine effektive Maßnahme zur Eindämmung von Krankheiten?

Warum ist Händedesinfektion wichtig?

Die menschliche Hand ist ein Sammelbecken für Bakterien, Viren und Pilze. Diese Krankheitserreger können über Oberflächen aufgenommen und anschließend über die Schleimhäute (z.B. Augen, Nase, Mund) in den Körper gelangen. In Krankenhäusern, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, verbreiten sich Erreger besonders schnell.

Häufig vorkommende Krankheitserreger:

1. Bakterien:

Staphylococcus aureus: Dieser Bakterienstamm kann Hautinfektionen, Lungenentzündungen und Wundinfektionen auslösen. In Krankenhäusern ist er oft als MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) gefürchtet, da er resistent gegen viele Antibiotika ist.

Escherichia coli (E. coli): Diese Bakterien kommen natürlicherweise im menschlichen Darm vor, können aber bei der Übertragung auf Hände und Lebensmittel Magen-Darm-Erkrankungen verursachen.



2. Viren:

Influenzavirus (Grippevirus): Die Grippe ist eine hochansteckende Krankheit, die vor allem in geschlossenen Räumen schnell übertragen wird.

Norovirus: Dieser extrem ansteckende Virus führt zu heftigen Magen-Darm-Beschwerden und kann sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern rasant ausbreiten.

SARS-CoV-2: Verursacher von COVID-19, dessen weltweite Verbreitung uns vor Augen geführt hat, wie wichtig Hygienemaßnahmen sind.



3. Pilze:

Candida albicans: Dieser Hefepilz kann Infektionen der Haut und Schleimhäute hervorrufen und breitet sich oft in feuchten Umgebungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen aus.




Was passiert ohne Desinfektion?

In Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen oder Rathäusern sind die Hygienestandards besonders wichtig, da eine Vielzahl von Menschen diese Orte besuchen. Ohne regelmäßige Desinfektion der Hände besteht ein erhöhtes Risiko der Erregerübertragung. Dies kann zu lokalen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten führen, die sich leicht auf eine große Gruppe von Menschen ausbreiten können.

In Krankenhäusern könnte mangelnde Handhygiene zu lebensgefährlichen Infektionen führen, insbesondere bei immungeschwächten Patienten.

In Schulen verbreiten sich Viren wie der Grippevirus oder Norovirus in Windeseile, was zu massenhaftem Schulausfall führen kann.

In Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden können Bürger und Mitarbeiter durch mangelnde Handhygiene mit Erregern wie Grippe- oder Erkältungsviren infiziert werden, was wiederum zur Schließung von Abteilungen oder Einschränkungen des öffentlichen Dienstes führen könnte.


Wie wirken Desinfektionsmittel?

Nicht alle Desinfektionsmittel sind gleich wirksam. Es gibt verschiedene Arten von Desinfektionsmitteln, die gegen bestimmte Erregergruppen unterschiedlich gut wirken. Die Wirkung von Desinfektionsmitteln basiert in der Regel auf der Zerstörung der Zellmembran oder der Denaturierung von Proteinen in Bakterien, Viren und Pilzen.

1. Alkohol-basierte Desinfektionsmittel
Diese Mittel, die Ethanol, Isopropanol oder eine Mischung davon enthalten, wirken durch die Denaturierung von Proteinen und die Zerstörung der Lipidmembranen der Erreger. Sie sind sehr effektiv gegen eine Vielzahl von Bakterien und Viren, darunter:

SARS-CoV-2,

Influenzaviren,

E. coli,

Staphylococcus aureus. Allerdings sind alkoholbasierte Desinfektionsmittel weniger wirksam gegen bestimmte Arten von unbehüllten Viren, wie das Norovirus.



2. Chlorhexidin: Ein weiteres verbreitetes Desinfektionsmittel, das besonders im medizinischen Bereich Anwendung findet. Es wirkt primär gegen Bakterien und einige Viren, aber weniger effektiv gegen bestimmte Pilze und unbehüllte Viren.


3. Jod- und chlorbasierte Desinfektionsmittel: Diese Mittel werden seltener für die Hände, aber häufiger für die Flächendesinfektion verwendet. Sie sind sehr wirksam gegen eine breite Palette von Mikroorganismen, darunter auch Noroviren. Allerdings sind sie nicht für den häufigen Gebrauch auf der Haut geeignet, da sie stark reizend sein können.



Welche Desinfektion ist die beste?

Für den alltäglichen Gebrauch, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen, ist ein alkoholbasiertes Händedesinfektionsmittel die beste Wahl. Es ist leicht anzuwenden, hinterlässt keine Rückstände und trocknet schnell, was es besonders praktisch für den Einsatz in Schulen, Rathäusern und Krankenhäusern macht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Desinfektionsmittel mit mindestens 60–70 % Alkoholgehalt, um eine wirksame Abtötung der meisten Krankheitserreger zu gewährleisten.

Fazit

Händedesinfektion ist keineswegs nur ein Trend, sondern eine wirksame Maßnahme zur Verhinderung der Verbreitung von Krankheiten, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen. Während regelmäßiges Händewaschen mit Seife schon sehr effektiv ist, bietet die Desinfektion der Hände einen zusätzlichen Schutz, insbesondere gegen Erreger, die leicht über Oberflächen übertragen werden. Vor allem in stark frequentierten Bereichen wie Schulen und Krankenhäusern ist eine konsequente Handhygiene unverzichtbar, um Ausbrüche von Infektionskrankheiten zu verhindern.





1. Alcohol Denat. (denaturierter Alkohol):

Dies ist der Hauptwirkstoff in den meisten Desinfektionsmitteln. Denaturierter Alkohol (meist Ethanol oder Isopropanol) tötet Krankheitserreger ab, indem er die Zellmembranen zerstört und Proteine denaturiert. Ein Alkoholgehalt von mindestens 60–70 % ist erforderlich, um effektiv gegen Bakterien und Viren zu wirken.



2. Aqua (Wasser):

Wasser wird als Lösungsmittel verwendet, um die anderen Inhaltsstoffe zu verdünnen und zu mischen. Es sorgt auch dafür, dass das Desinfektionsmittel leichter auf die Haut aufgetragen werden kann.



3. Glycerin:

Glycerin ist ein Feuchthaltemittel, das die Haut vor dem Austrocknen schützt. Alkohol kann die Haut stark austrocknen, daher wird Glycerin hinzugefügt, um Feuchtigkeit zu speichern und die Haut weich zu halten.



4. Aloe Vera Leaf Extract (Aloe-Vera-Blattextrakt):

Aloe Vera ist für ihre hautberuhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften bekannt. Sie hilft, die Haut zu pflegen und mögliche Reizungen durch den Alkohol zu lindern.



5. Parfum:

Parfum wird hinzugefügt, um dem Desinfektionsmittel einen angenehmen Duft zu verleihen. Viele Menschen empfinden den starken Geruch von Alkohol als unangenehm, daher dient Parfum dazu, dies zu kaschieren.



6. Carbomer:

Carbomer ist ein Verdickungsmittel, das die Konsistenz des Desinfektionsmittels steuert. Es sorgt dafür, dass das Produkt nicht zu flüssig ist und sich angenehm auf der Haut verteilen lässt.



7. Limonene:

Limonene ist ein natürlich vorkommender Duftstoff, der aus Zitrusfrüchten gewonnen wird. Es verleiht dem Desinfektionsmittel eine frische, zitronige Note, wird jedoch auch als potenzieller Hautreizstoff eingestuft, besonders bei empfindlicher Haut.



8. Aminomethyl Propanol:

Dieser Inhaltsstoff wird als pH-Regulator verwendet, um das Desinfektionsmittel auf einen hautfreundlichen pH-Wert einzustellen. Dies verhindert, dass das Produkt zu sauer oder alkalisch wird und so Hautirritationen verursacht.




Fazit

Insgesamt besteht das Desinfektionsmittel hauptsächlich aus Alkohol zur Desinfektion, während die anderen Inhaltsstoffe wie Glycerin, Aloe Vera und Carbomer dazu beitragen, die Haut zu pflegen und das Produkt angenehm in der Anwendung zu machen. Parfum und Limonene verbessern den Duft, während Aminomethyl Propanol für die Stabilität und den hautfreundlichen pH-Wert sorgt.




Um die desinfizierende Wirkung eines Handdesinfektionsmittels zu verstärken, das bereits die Inhaltsstoffe Alcohol Denat., Aqua, Glycerin, Aloe Vera Leaf Extract, Parfum, Carbomer, Limonene und Aminomethyl Propanol enthält, kannst du ätherische Öle hinzufügen, die für ihre starken antimikrobiellen Eigenschaften bekannt sind. Hier sind einige geeignete ätherische Öle, die du in dein Rezept einbeziehen könntest, sowie Empfehlungen zur Dosierung:

Empfohlene ätherische Öle

1. Teebaumöl (Melaleuca alternifolia)

Wirkung: Stark antibakteriell, antiviral und antifungal.

Dosierung: 1 ml (10 Tropfen) auf 100 ml des Desinfektionsmittels.

Pfefferminzöl:

Bakterien: Wirksam gegen Staphylococcus aureus und E. coli.

Viren: Hemmt behüllte Viren (z. B. Influenza).

Pilze: Wirksam gegen Candida albicans.


Eukalyptusöl:

Bakterien: Wirksam gegen Staphylococcus aureus und E. coli.

Viren: Hemmt Atemwegserreger (z. B. Influenza, RSV).

Pilze: Wirksam gegen Candida.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die CDU hat uns in die Abhängigkeit von China geführt!

Friedrich Merz als Kanzler❓ Psychologisch nicht tragbar❗

Vitamin Regulation und fehlendes K2